Als Gemeinschaft miteinander verwoben
Es war eine lange und bunte Menschenschlange, die da bei allerbestem Sommerwetter quer durch Mönchengladbach zog. Vorneweg eine Schülerin und zwei Schüler der Paul Moor-Schule, die abwechselnd das Kreuz trugen, dahinter Junge und Alte, Kleine und Große, insgesamt über 250 Pilgerinnen und Pilger, einige mit eigenen Pilgerkreuzen, manche im Rollstuhl, alle in feierlicher Stimmung. Sie gingen von der Franziskanerkirche St. Barbara bis zum Münster, wo der Abschlussgottesdienst stattfand.
In der Kirche St. Barbara hatten Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa und der 2. Vorsitzende Christoph Habrich die Pilgerschar zunächst begrüßt. "Hinter den Kreuzen gehen wir her, weil es etwas Heiliges zu feiern gibt. Wenn wir - Große und Kleine - miteinander verwoben sind, ist das eine heilige Gemeinschaft", sagte Habrich. Dann ging es auf den Pilgerweg durch die Stadt, bestens flankiert und begleitet von der Mönchengladbacher Polizei. Vor dem Münster warteten Caritas-Mitarbeitende mit einer Stärkung und Erfrischung auf die Pilgerinnen und Pilger.
In der gut gefüllten Münsterkirche sahen die Teilnehmenden dann zum ersten Mal das wunderschöne große Webbild, das im Caritasverband entstanden war: Insgesamt 40 unterschiedlich gestaltete Stoffbänder waren in den Einrichtungen des Verbandes kreiert und in der Paul Moor-Schule miteinander verwoben und durch eine goldene Spur verbunden worden. "So wie das Webbild, bei dem viele unterschiedlich gestaltete Bänder zusammengeführt sind und ein Ganzes ergeben, sind auch unsere Einrichtungen und jeder von uns unterschiedlich und doch miteinander verwoben, wir sind eine Gemeinschaft. Der goldene Faden steht als Symbolik für unseren Glauben an Gott, mit dem und durch den wir alle verbunden sind", sagte Frank Polixa. Der Geschäftsführer dankte allen Künstlern herzlich für das kreative Gemeinschaftswerk und kündigte an, dass das Bild nun durch die Einrichtungen des Verbandes wandern werde.
Mit viel Musik und Gesang feierten die Pilgerinnen und Pilger einen sehr lebendigen Gottesdienst, der von Pfarrer Heinz-Josef Biste zelebriert wurde. Zu Beginn erinnerte der Pfarrer an den Hintergrund der Heiligtumsfahrt: "Seit vielen hundert Jahren wird hier im Gladbacher Münster ein Stück Leinen vom Abendmahltuch verehrt. Erwähnt wird es zum ersten Mal im Jahre 1275. Und seit langer Zeit pilgern viele Menschen alle sieben Jahre hierher, begegnen sich und feiern Gottesdienst. Was ist das Besondere an diesem Stück Stoff? Es bringt viele Menschen zusammen und in Verbindung und es verbindet uns besonders mit Jesus, der uns beim letzten Abendmahl in Brot und Wein die Zusage gegeben hat, auch nach seinem Tod am Kreuz mit uns in Verbindung zu bleiben."
Caritas-Vorsitzender Dr. Christof Wellens an der Gitarre, die Brüder Henri (Gitarre) und Noah Zachowski (Gesang) mit flotten Songs, Mitarbeitende, die die Fürbitten sowie weitere Texte und Gebete vortrugen, Kinder der Paul Moor-Schule, die die Gaben zum Altar brachten - auch der Gottesdienst war ein buntes Gemeinschaftswerk. Am Ende bedankte sich Christof Wellens herzlich bei allen Beteiligten, die sich nach dem Gottesdienst ihren Pilgerpass samt Stempel ausstellen lassen konnten. Die Kollekte erbrachte 157,91 Euro, die dem Bruno-Lelieveld-Haus des Vereins Wohlfahrt und damit wohnungslosen Menschen zugutekommen.