Drei Mitarbeiterinnen des Caritasverbandes Region Mönchengladbach schlossen jetzt die Caritas-Fortbildung „In Führung gehen“ ab und erhielten ihre Zertifikate. Auf dem Foto von links: Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa, Sabrina Baumann, Mentor Georg Bronheim, Stefanie Klietz, Bereichsleiterin Hildegard van de Braak, Irene Blaeser und Bereichsleiterin Manuela Jansen.Caritas / DiCV Aachen
Sabrina Baumann (Caritas-Frühförderung), Stefanie Klietz (Caritas-Pflegedienst) und Irene Blaeser (Ambulant betreute Wohngemeinschaften) gehören zu den insgesamt 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Weiterbildungsprogramms "In Führung gehen", die jetzt ihre Zertifikate erhielten. Zu der Feierstunde hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre Mentorinnen und Mentoren sowie die beteiligten Verbände, Dienste und Einrichtungen in der Abtei Rolduc im niederländischen Kerkrade versammelt.
Viele der 15 Frauen und sechs Männer kommen aus der Pflege, aber auch aus Sozialen Diensten, Beratungsstellen und der Verwaltung aus den regionalen Caritasverbänden in Mönchengladbach, Krefeld sowie in den Kreisen Düren, Heinsberg und Viersen, aus dem Rheinischen Verein für katholische Arbeiterkolonien, der Rheinische katholische Altenhilfe GmbH und der Caritas Lebenswelten GmbH. Sie absolvierten sieben Seminarmodule, unter anderem zu den Themen Führungsrolle und -Verhalten, christliche Unternehmensführung, wirtschaftliche Steuerung und Projektmanagement. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer widmeten sich während der Weiterbildung einem praktischen Projekt vor Ort, das im Kurs begleitet und vorbereitet wurde. Schließlich stand ein regelmäßiger kollegialer Austausch in Gruppen mit Teilnehmern auf dem Programm, die gleiche Interessen haben.
Bei der Feierstunde begrüßte Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Region Mönchengladbach, im Namen der Partner des Weiterbildungsprogramms "In Führung gehen" die angehenden Führungskräfte. "Das ist heute Ihr Tag. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Abschluss", sagte Polixa. Er hoffe, dass die Teilnehmer bei der Weiterbildung auch die Erfahrung gemacht hätten, dass Caritas ein Netzwerk sei, "das umso stärker wird, je mehr wir zusammenarbeiten". Dass seit 2016 mittlerweile über 65 Nachwuchskräfte der verbandlichen Caritas im Bistum Aachen die Weiterbildung "In Führung gehen" absolviert hätten, beweise den Erfolg des Programms. Rund 80 Prozent von ihnen sind inzwischen in Führungspositionen oder stehen kurz davor. "Sie sind die Zukunft der Caritas", betonte Polixa.
Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens sagte in seiner Ansprache, wer heute führen wolle, müsse vor allem mit Widersprüchen gut umgehen und Verschiedenheit aushalten können. In einer Organisation lasse sich vieles beeinflussen, etwa die formalen Regeln, die Kommunikationswege und die Personalentscheidungen. Nicht direkt beeinflussbar sei die für eine Organisation dennoch wirkungsvolle Kategorie der Unternehmenskultur. "Hierbei handelt es sich vor allem um Dimensionen des Umgangs mit Zeit, Definition von Wahrheiten, Haltungen gegenüber Veränderungen, Einstellung gegenüber Fehlern, Umgang mit Wissen und Macht. Diese Faktoren sind nicht direkt durch die Leitung von Organisationen beeinflussbar. Sie beeinflussen allerdings umgekehrt die Arbeitsweise einer Organisation immens, so dass man sagen kann, ,structur follows culture‘", so Jentgens.
Die Absolventinnen und Absolventen bedankten sich mit einer kleinen Darbietung bei den beteiligten Verbänden, Trägern und Einrichtungen, den Mentorinnen und Mentoren und bei den Referentinnen und Referenten. Ihr besonderer Dank galt Michael Teichert, dem inzwischen in den Ruhestand getretenen früheren Mitarbeiter des Caritasverbandes für das Bistum Aachen, der das Programm "In Führung gehen" von Beginn an im Bistum begleitet hatte. Künstlerisch untermalt wurde die Feierstunde von Annette Schmidt und Sasan Azodi vom Theater K aus Aachen, die humorvoll ihre ganz persönliche Sicht auf Führungskräfte und Führungsverhalten vorstellten.
Zielgruppe des eineinhalbjährigen Programms "In Führung gehen" sind zum einen Führungskräfte, die noch in der ersten Phase dieser Aufgabe stehen. Zum anderen können auch Personen an dem Programm teilnehmen, die über Leitungspotential und Talent verfügen und denen die Träger zutrauen, künftig Leitungsfunktionen zu übernehmen.
Neben der gezielten Förderung künftiger Führungskräfte hat das Projekt noch einen weiteren Effekt: Die Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, die Caritas in ihrer Differenziertheit kennenzulernen und Netzwerke zu bilden. Kern der Weiterbildung ist das sogenannte Mentoring: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten jeweils eine Mentorin oder einen Mentor zur Seite gestellt. Diese müssen von einem anderen Träger kommen als die teilnehmende Person, auch dürfen Teilnehmer und Mentor nicht im gleichen Arbeitsfeld tätig sein. Als Mentorinnen oder Mentoren kommen Personen in Frage, die als Leitung einer Einrichtung oder eines Dienstes über langjährige Berufserfahrung verfügen und Führungsverantwortung haben. Vom Caritasverband Region Mönchengladbach übernahmen Georg Bronheim (Leiter Caritas-Pflegedienst), Marion Middendorp (Leiterin Paul-Moor Schule) und Sabine Ritter (ehem. Leiterin des Caritaszentrums Holt) diese Aufgabe.
Das Kooperationsprojekt der regionalen Caritasverbände und des Diözesancaritasverbandes Aachen fußt auf der Erkenntnis, dass der Bedarf an qualifiziertem Führungspersonal auch in der Sozialwirtschaft erheblich wachsen wird und es für die Verbände, Träger und Einrichtungen verstärkt darum geht, sich personalpolitisch gut aufzustellen. Im März 2022 ist die vierte Auflage von "In Führung gehen" im Bistum Aachen gestartet. Der Caritasverband Region Mönchengladbach ist hier erneut mit vier Mitarbeitenden sowie Mentorinnen und Mentoren vertreten.